Autor: Jörg Phil Friedrich

  • Die Machtpyramide in der postoptimistischen Gesellschaft

    In Krisenzeiten wird der Ruf nach starker Führung durch den Bundeskanzler laut. Man sagt, die Krise sei die Stunde der Exekutive. Schon lange hat sich deshalb eine Machtpyramide etabliert. Aber so ist die Demokratie nicht gedacht gewesen, und gerade in Krisenzeiten droht die Gesellschaft zu zerreißen, wenn ohne breite gesellschaftliche, öffentliche und parlamentarische Debatte einfach…

  • Arbeitskampf in Krisenzeiten

    Wann kann man zu Recht mehr Lohn oder Gehalt verlangen? Etwa, wenn der Arbeitgeber deutliche Gewinnsteigerungen hat, woran die Arbeitnehmer ihren Anteil haben. Oder, wenn vergleichbare Arbeitnehmer aus solchen Gründen mehr verdienen als man selbst. Dafür gibt es die Tarifparteien. Aber was ist, wenn durch gesellschaftlich gewollte Reaktionen auf Krisen alles teurer wird? Dann liegen…

  • Sind Nationalstaaten alternativlos?

    Es gab sie nicht schon immer, und es muss sie nicht immer geben. Sie scheinen, wenn sie in große Bündnisse integriert werden, ein Friedensgarant zu sein, und sind doch immer wieder Ursache oder Vorwand großer Konflikte. In der gegenwärtigen politischen Ordnung Europas mag man sich kaum vorstellen, wie eine Welt ohne Nationalstaaten aussehen könnte. Dennoch…

  • Sicherheit und Stabilität in Osteuropa

    Die Aussichten, dass die ukrainische Armee die russischen Aggressoren in absehbarer Zeit vom ukrainischen Gebiet vertreiben kann, sind leider gering. Einen jahrelangen Krieg kann im Interesse der Menschen, die dort leben, niemand wollen. Was wären realistische Optionen, um dauerhaft eine gerechte und stabile Ordnung nicht nur in der Ukraine, sondern auch in den anderen osteuropäischen…

  • Optimismus, Zuversicht und Freiheit

    Manfred Götzke hat mit mir für den Deutschlandfunk in der Sendung „Information und Musik“ ein Gespräch über mein Buch „Die postoptimistische Gesellschaft“ geführt. Wir sprachen über den Unterschied von Optimismus und Zuversicht, über die Frage, warum der Fortschrittsoptimismus an sein Ende gekommen ist und es trotzdem viele Gründe gibt, zuversichtlich in die Zukunft zu schauen,…

  • Die Leopoldina und die Aufarbeitung der Pandemie

    Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina hat zusammen mit der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ein Thesenpapier zur wissenschaftlichen Politikberatung veröffentlicht. Es sollte um Lehren aus der Corona-Pandemie gehen. Bekanntlich hat die Leopoldina während der Corona-Pandemie mit ihren Forderungen in den ad-hoc-Stellungnahmen sowohl auf die Öffentlichkeit als auch auf die Politik großen Einfluss ausgeübt. Wer gehofft…

  • Es sind auch Deals

    In der Diskussion um die militärische Unterstützung der Ukraine wird in Deutschland vor allem moralisch argumentiert. Das reicht aber nicht, denn politische Entscheidungen müssen immer mehr berücksichtigen als das, was moralisch geboten erscheint. Die Interessen der Partner in der NATO etwa sind sehr unterschiedlich. Darüber habe ich im Freitag 06/2023 geschrieben.

  • Klimawandel und Zeit

    Der menschgemachte Klimawandel ist unstrittig, aber viele Prozesse laufen in einem Zeitrahmen ab, dass Anpassung möglich ist. Ein Ende der Menschheit oder des Lebens auf der Erde ist nicht abzusehen. Klimaforscher wissen das vermutlich und es wäre ihre Aufgabe, die Ängste einiger junger Leute zu beruhigen. Darüber habe ich in der Welt geschrieben.

  • Helfen Masken gegen Viren?

    Die Frage, ob Masken über Mund und Nase in einer Virus-Pandemie nützlich sind, ist vor allem deshalb umstritten, weil sie von jedem so gedeutet wird, dass es zu den jeweiligen Vorurteilen passt. Studienergebnisse werden auf Phrasen reduziert. Dabei muss man sich immer genau ansehen, was eine Studie überhaupt untersucht. Für eine Maskenpflicht käme es nicht…