Jörg Phil Friedrich
Philosoph und Publizist

  • PEN Berlin, Gaza und die Pressefreiheit

    Gestern gab es eine außerordentliche Mitgliederversammlung des PEN Berlin, auf dem eine Resolution zum Schutz von Presseleuten im aktuellen Krieg im Nahen Osten gefunden und verabschiedet werden sollte. Es gab drei Anträge, einen hatte ich mit eingereicht und auch an einem weiteren, der als Kompromiss gedacht war, hatte ich mitgearbeitet. Ich hatte dem Kompromiss sogar…

  • Politische Streitkultur

    Wie steht es um die politische Streitkultur? Heute wird der Streit zunehmend unversöhnlich geführt. Statt der Empörungs-Kultur bräuchte es wieder mehr Lust an der zwar leidenschaftlichen, aber auch konstruktiven Auseinandersetzung im politischen Diskurs. Darüber habe ich am Samstagmorgen bei WDR 3 ein Gespräch über Politische Streitkultur geführt.

  • ÖRR: Mehr Gesellschaft, weniger Politik

    Der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk steht in Deutschland vor tiefgreifenden Reformen. Seine wichtigste Aufgabe kann weder politische Aufklärung noch das Bedienen aller Nischenbedürfnisse sein. Vielmehr muss er sich als Ermöglicher von Gemeinschaft verstehen, muss die Basis für Gemeinsamkeiten gestalten, auf der verständnisvoller Streit über Differenzen erst möglich wird. Darüber habe ich auf welt.de geschrieben.

  • „Oberindianer“ und „Schlageraffen“

    Das Wort „Indianer“ ist genauso unproblematisch wie das Wort „Affe“. Es kommt drauf an, wie man es verwendet, wozu es in der Kommunikation eingesetzt wird. Wer jemanden als „Oberindianer“ bezeichnet, meint das ja nicht neutral, sondern im besten Fall ironisch. Und damit diese Ironie funktioniert, muss man ein bestimmtes Bild von Indianern haben, das bedenklich…

  • Wieviel Ethik-Kompetenz gibt es im Deutschen Ethikrat?

    Nach monatelangen Verzögerungen hat die Bundesregierung nun auch „ihre“ Experten für den Deutschen Ethikrat benannt. Bedenkt man, dass die Ethik ein Bereich der Praktischen Philosophie ist, würde man erwarten, dass vor allem Leute aus diesem Bereich dort anzutreffen wären. Aber weit gefehlt. Wie dieses Fehlen ist auch die Konzentration auf wenige gesellschaftliche Themen befremdlich. Es…

  • Rassismus in Rassismusfreier Sprache

    Sind wir nicht mehr rassistisch, sobald wir aus unserer Sprache alle rassistischen Wörter getilgt und durch Attribute ersetzt haben, die unsere besondere Sensibilität für Unterdrückung oder eigene Überhebung verdeutlichen sollen, sobald wir zudem alle kulturellen Praktiken, die von Rassismusforschern als rassistisch geprägt identifiziert werden, abgelegt, sobald wir aus allen Büchern und Kunstwerken die Spuren rassistischer…

  • „Richtig streiten“ bei „Sein und Streit“

    Was sind die Bedingungen und Prinzipien eines guten Meinungsstreits? Warum sollten wir nicht versuchen, den Meinungsstreit durch eine „sachliche Diskussion“ zu ersetzen? Darüber habe ich in der Sendung „Sein und Streit“ bei Deutschlandfunk Kultur eine gute halbe Stunde lang mit Christian Moeller … nein, nicht gestritten, sondern ganz sachlich gesprochen. Hier kann man sich das…

  • Die NATO ist Kriegspartei

    In meinem Beitrag zum Politischen Feuilleton gestern auf Deutschlandfunk Kultur habe ich dafür plädiert, Waffenlieferungen an die Ukraine und Verhandlungen mit Russland nicht als Alternative anzusehen, sondern als zusammengehörig in einer Politik, die ein schnelles Ende des Krieges durch einen Rückzug Russlands vom ukrainischen Territorium erreichen will. Der Westen müsste sich endlich als aktive Partei…

  • Ethikrat lahmgelegt

    Ein halbes Jahr hat die Bundesregierung gebraucht, um die Neubesetzung der Deutschen Ethikrates abzuschließen. Planmäßig hätten die neuen Mitglieder je zur Hälfte vom Bundesrat und von der Regierung im April berufen werden müssen. Aber das zuständige Ministerium hat sich ohne Grund viel Zeit gelassen. Warum das bedenklich ist, habe ich in einem Text für die…