Jörg Phil Friedrich
Philosoph und Publizist

  • Wo ist die „Mitte der Gesellschaft“?

    Über die „Mitte der Gesellschaft“ wird viel gesprochen, mal scheint sie zu verschwinden, mal scheinen Extreme Positionen in dieser Mitte anzukommen. Aber wie bestimmt man die Mitte einer Gesellschaft und wie macht man Politik mit ihr oder für sie? Darum geht es in meiner neuen Reflexe-Kolumne, die vom Alber-Verlag zum Nomos-Verlag (zu dem Alber gehört)…

  • Risiko Digitalisierung

    Digitalisierung wird häufig als Allheilmittel betrachtet, und dass Deutschland da nicht so weit ist wie andere, wird oft kritisiert. Aber sie birgt ein doppeltes Risiko, sie schafft doppelte Abhängigkeit von fragilen Systemen. Strom muss zuverlässig fließen, die Kommunikationsnetze müssen stabil funktionieren. Und die Lieferanten dürfen nicht politisch abhängig werden. Deshalb muss Digitalisierung von „Was wäre…

  • Wozu Kulturstaatsminister?

    Die hitzigen Diskussionen um die Besetzung der Funktion des Kulturstaatsministers bei der Bundesregierung hat mich zu grundsätzlichen Gedanken zum Föderalismus angeregt. Denn Kultur ist Ländersache, und somit braucht es beim Bund keinen extra Posten dafür – zumal die Behörde seit ihrer Gründung durch Gerhard Schröder ständig wächst. An ihrem Fall lässt sich das Spannungsverhältnis zwischen…

  • Putin-Feinde und Militarisierungs-Kritiker

    Die einen betonen, dass Putin ein rücksichtsloser Aggressor ist, der auch vor dem Baltikum und Osteuropa nicht Halt machen wird, wenn er nicht gestoppt wird, die anderen warnen vor Kriegshysterie und Militarisierung. Wieder einmal ist die Gesellschaft tief gepalten. Aber es könnte sein, dass beide Seiten Recht haben – was dann? Darüber habe ich auf…

  • Buchrezension zum Thriller von Hendrik Streeck

    Kurz vor seinem Wechsel von der Wissenschaft zur Politik hat der Virologe Hendrik Streeck noch ein Buch geschrieben, einen Thriller, der zugleich auch virologisches Sachbuch und wissenschaftssoziologische Zustandsbeschreibung ist. Ich habe sein Buch gelesen und im Freitag rezensiert.

  • Thema und Begrifflichkeit

    Lässt sich die Begrifflichkeit der Gegenwartsphilosophie fruchtbar für die Auseinandersetzung mit Themen der antiken Philosophie nutzbar machen und umgekehrt?Beitrag zum Essaypreis-Wettbewerb der Gesellschaft für Antike Philosophie 2024. Die Preisfrage des Essaypreises der Gesellschaft für antike Philosophie wird von Philosophierenden an Philosophierende gestellt. Sie zielt auf einen philosophischen Gegenstand, sie verweist auf ein spezifisches philosophisches Thema.…

  • Klimawandel – von der Milderung zur Anpassung

    Den Klimawandel nennenswert abzumildern würde nur gelingen, wenn weltweit und vor allem bei den ganz großen CO2-Emittenten Bereitschaft dazu bestünde. Spätestens seit dem erneuten Amtsantritt von Donald Trump ist aber klar, dass daraus nichts wird. Deshalb muss sich jede Gesellschaft, die den menschgemachten Klimawandel nicht leugnet, nun auf Anpassungsmaßnahmen konzentrieren. Darum geht es in meinem…

  • Koalitionsverhandlungen: undemokratisch disziplinierend

    In Berlin finden derzeit Koalitionsverhandlungen statt – ein Verfahren, das im Grundgesetz nicht vorgesehen ist. Das Grundgesetz kennt auch keine Koalitionen. Viele meinen, sie seien dennoch nötig, zugleich ist kaum jemand mit dem Vorgehen und den Ergebnissen zufrieden. Genau besehen sind Koalitionen undemokratisch, und ihr eigentliches Ziel ist die Disziplinierung der Abgeordneten. Darüber habe ich…

  • Der Jargon der Analytischen Philosophie

    Neulich hatte ich auf X (ehemals Twitter) eine Diskussion mit einem deutschen Universitätsprofessor für Praktische Philosophie. Es ging um die Existenzweise sozialer Tatsachen, insbesondere von normativen epistemischen Tatsachen wie „Die These X ist gut belegt“. Ja, liebe Leser, solche Diskussionen kann man auf der viel kritisierten Plattform tatsächlich führen. Ich vertrat den Standpunkt, solche Tatsachen…