Jörg Phil Friedrich
Philosoph und Publizist

  • Freund und Feind in Politik und Öffentlichkeit

    Der Staatstheoretiker Carl Schmitt hat die Unterscheidung zwischen Freund und Feind als den Kern der Politik, als das Wesen des Begriffs des Politischen ausgemacht. Für die Politik im engeren Sinne, die Leute, die politisch handeln und entscheiden müssen, mag das auch richtig sein. Nur durch klare Lagerbildung und Frontenziehung scheint Politik praktisch möglich zu sein.…

  • Optimismus oder Zuversicht

    Die Zeit des Optimismus sei vorbei, steht in meinem Buch „Die postoptimistische Gesellschaft„. Allerdings müssen wir deshalb nicht pessimistisch werden. Michael Angele von der Wochenzeitung der Freitag stellt fest, dass der Schlüsselbegriff in meiner Argumentation der der Zuversicht sei. Er bemerkt zudem, mein „Stil […] zeichnet sich durch das Fehlen von Verstimmungen aus“. Freut mich…

  • Verschwörungstheorien und Wissenschaft

    In meinem Buch „Die postoptimistische Gesellschaft“ gibt es ein ganzes Kapitel zu der Frage, welche Rolle Verschwörungstheorien in der Gegenwart spielen. Das Ergebnis ist allerdings recht undramatisch, wenn auch für einige überraschend, wie die Reaktionen zeigen. Wo Verschwörungsnarrative wirken, welche positive Rolle sie haben können und wo ihre Grenzen sind, darüber habe ich mit Harald…

  • Verteidigungsminister in Uniform – ein Missverständnis

    Der neue Verteidigungsminister lässt sich gern im Bundeswehrparka fotografieren, und viele finden das großartig. Es soll wohl zeigen, dass er dazu gehört und was vom Fach versteht. Nicht zufällig ist er derzeit der beliebteste unter den Bundespolitikern. Aber dem liegt ein Missverständnis über die Rolle von Politikern zugrunde. Darüber schreibe ich bei Cicero.

  • Die Machtpyramide in der postoptimistischen Gesellschaft

    In Krisenzeiten wird der Ruf nach starker Führung durch den Bundeskanzler laut. Man sagt, die Krise sei die Stunde der Exekutive. Schon lange hat sich deshalb eine Machtpyramide etabliert. Aber so ist die Demokratie nicht gedacht gewesen, und gerade in Krisenzeiten droht die Gesellschaft zu zerreißen, wenn ohne breite gesellschaftliche, öffentliche und parlamentarische Debatte einfach…

  • Arbeitskampf in Krisenzeiten

    Wann kann man zu Recht mehr Lohn oder Gehalt verlangen? Etwa, wenn der Arbeitgeber deutliche Gewinnsteigerungen hat, woran die Arbeitnehmer ihren Anteil haben. Oder, wenn vergleichbare Arbeitnehmer aus solchen Gründen mehr verdienen als man selbst. Dafür gibt es die Tarifparteien. Aber was ist, wenn durch gesellschaftlich gewollte Reaktionen auf Krisen alles teurer wird? Dann liegen…

  • Sind Nationalstaaten alternativlos?

    Es gab sie nicht schon immer, und es muss sie nicht immer geben. Sie scheinen, wenn sie in große Bündnisse integriert werden, ein Friedensgarant zu sein, und sind doch immer wieder Ursache oder Vorwand großer Konflikte. In der gegenwärtigen politischen Ordnung Europas mag man sich kaum vorstellen, wie eine Welt ohne Nationalstaaten aussehen könnte. Dennoch…

  • Sicherheit und Stabilität in Osteuropa

    Die Aussichten, dass die ukrainische Armee die russischen Aggressoren in absehbarer Zeit vom ukrainischen Gebiet vertreiben kann, sind leider gering. Einen jahrelangen Krieg kann im Interesse der Menschen, die dort leben, niemand wollen. Was wären realistische Optionen, um dauerhaft eine gerechte und stabile Ordnung nicht nur in der Ukraine, sondern auch in den anderen osteuropäischen…

  • Optimismus, Zuversicht und Freiheit

    Manfred Götzke hat mit mir für den Deutschlandfunk in der Sendung „Information und Musik“ ein Gespräch über mein Buch „Die postoptimistische Gesellschaft“ geführt. Wir sprachen über den Unterschied von Optimismus und Zuversicht, über die Frage, warum der Fortschrittsoptimismus an sein Ende gekommen ist und es trotzdem viele Gründe gibt, zuversichtlich in die Zukunft zu schauen,…