Anfang November veröffentlichte die katholische „Tagespost“ ein Thesenpapier von fünf Medizinern, vier von ihnen anerkannte Hochschullehrer und Institutsdirektoren an Universitätskliniken, das den Titel „Weltweite Gesundheit ist eine Utopie“ trägt. Das Dokument wird mit einem Satz von Hannah Arendt eingeleitet, welcher, wenn man ihn als Kommentar zur Corona-Pandemie und zur Pandemie-Politik liest, die Sorgen der Autoren auf den Punkt bringt:
„Gekommen ist heute die furchtbare Zeit, in der jeden Tag bewiesen wird, dass der Tod seine Schreckensherrschaft genau dann beginnt, wenn das Leben das höchste Gut geworden ist.“
Nun ist Hannah Arendts Satz aber kein Kommentar zu einer Pandemie oder überhaupt zu einer Politik der Gesunderhaltung und Lebensbewahrung. Der Satz stammt aus einer Kolumne von 1942.