Vor zwei Wochen, am 30.09., saßen nachmittags rund ein Dutzend Autoren mit Hochspannung vor den Bildschirmen und verfolgten aufgeregt, wie die Seite DieKolumnisten.de allmählich ihre jetzige Gestalt annahm. In einer Beta-Version hatten wir in den Wochen zuvor gemeinsam das Layout und das Konzept entwickelt, erste Kolumnen waren vorbereitet. Spätabends war alles wie geplant fertig, denn am 01.10. sollte die Seite Live geschaltet werden und die ersten Debattenbeiträge sollten erscheinen.
Ich finde, uns ist ein fulminanter Start gelungen und die viele Arbeit in den Wochen davor hat sich voll gelohnt. Vom ersten Tag an erscheinen bei den Kolumnisten zwei bis vier kompetente, herausfordernde Meinungsartikel. die Vielfalt der Autorinnen und Autoren besteht nicht nur in ihren politischen Ansichten und ihren persönlichen Sichten auf die Welt, sondern auch in den stilistischen Mitteln, mit denen sie ihren Meinungen Ausdruck geben.
Was wäre besonders hervorzuheben? Jede Kolumne hat etwas Besonderes, deshalb fällt mir die Auswahl schwer. Um aber die Bandbreite der Schreibenden anzudeuten, will ich kurz etwas zu unserer jüngsten Autorin und zu unserem ältesten Autor sagen.
Merle Stöver – die Juso-Aktivistin und Feminstin
Merle Stöver ist 21 und ich bin vor drei Jahren mit ihr in einen ziemlich heftigen Streit über Konsens-Kultur und Rape-Culture geraten. Seitdem sind wir bei Facebook und Twitter miteinander befreundet. Wegen ihr passe ich immer auf, dass ich nicht nur von Kolumnisten, sondern auch von Kolumnistinnen schreibe, und umso mehr freue ich mich, dass sie es uns nachsieht, dass die Seite DieKolumnisten heißt.
Merle Stöver lebt derzeit in Israel und um ihre dortigen Erfahrungen geht es in der Kolumne Tikvah heißt Hoffnung. Gerade gestern, es war ihr 21. Geburtstag, erschien ihr neuester Beitrag, in dem es um Angst vor Raketenangriffen und vor dem Terror auf der Straße geht. Der Text hat bereits jetzt hunderte von Lesern erreicht und berührt.
Leonid Luks – der Osteuropa- und Russlandexperte
Bis zu seiner Emeritierung hat Leonid Luks an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt Mittel- und Osteuropäische Zeitgeschichte gelehrt. Auf DieKolumnisten ist nun bereits sein dritter Text erschienen, in dem es aus aktuellem Anlass um die russischsprachigen Literaturnobelpreisträger geht. Alle seine Beiträge vermitteln wichtige Informationen über Russland und die Geschichte Osteuropas. Gerade heute ist ein solches Hintergrundwissen von enormer Bedeutung.
Zwischen Merle Stöver und Leonid Luks – so kann man vielleicht sagen, tummeln wir anderen uns, wir links-liberalen und mittig-konservativen, wir bissigen Schreiber und bedächtigen Analysten, wir Wissenschaftfreunde und Lyrikbegeisterten. Man fragt sich fast, wenn man einmal auf DieKolumnisten angekommen ist, ob man noch etwas anderes lesen muss. Auf jeden Fall macht jeder neue Tag auf dieser Plattform Lust auf den nächsten. So wird es bleiben.